Ablauf der AEVO Prüfung - Teil 2: "Der praktische Teil (1)"
Wir kommen mal zu der praktischen Prüfung Teil eins. Bei der praktischen Prüfung Teil eins ist es so, dass Sie zur Prüfung ja geladen werden. Und Sie haben es in der Regel mit drei Prüfern zu tun. Und wir haben hier einen Vorsitzenden, und wir haben zwei Prüfer in der Regel. Und die drei Prüfer, einer ist der Arbeitgebervertreter, einer ist der Arbeitnehmervertreter, und einer ist ein Lehrervertreter an einer Berufsschule oder ein anderer Lehrervertreter. So, das sind die drei Prüfer, die Sie dort vorfinden werden.
Dann haben Sie in der Regel, wenn Sie die Räumlichkeiten vorfinden-. Also bei den meisten Kammern, das ist bei den meisten so, zumindestens eine Flipchart und eine Pinnwand, und meistens auch eine Art Tafel oder White Board zur Verfügung, wo Sie drauf schreiben können. Also kein interaktives White Board. Und auch nicht unbedingt einen Beamer. Da fragen Sie aber bitte bei Ihrer Kammer individuell nach, was für Materialien Sie dort vorfinden, also was für Anschauungsmaterial Sie vorfinden, damit Sie auch damit arbeiten können.
Gut. Was noch wichtig ist ist hier, dass Sie Ihren Personalausweis oder Reisepass mitbringen, denn man muss Ihre Legitimation prüfen. Ja viele bringen auch ihr Anmeldeformular mit, aber wenn Sie jetzt persönlich da sind, dann sind Sie ja da und dann braucht man bloß noch die Legitimation überprüfen. Das Smartphone oder Handys müssen, oder elektronische Geräte, die Aufzeichnungsmöglichkeiten haben, müssen ausgeschaltet sein, sonst darf die Prüfung nicht beginnen. Das ist halt eine Regelung.
Und Sie werden auch in der Regel gefragt, ob Sie sich gesundheitlich in der Lage fühlen, die Prüfung jetzt durchzuführen. Die 99 Prozent der Prüflinge die ich kenne die bejahen das. Also ich habe eigentlich noch gar keinen Fall gehabt, wo das nicht so ist. Und Sie werden auch gefragt, ob Sie damit einverstanden sind, dass die drei Prüfer, denn jeder hat auch ein Namensschild vor sich aufgestellt, an den Tisch, ob Sie damit einverstanden sind. Und das kann ja durchaus sein, dass Sie vielleicht paar Wochen vorher mit jemand ein Unfall hatten, Verkehrsunfall oder Rechtsstreit und das ist genau dieser Prüfer oder diese Person. Und dann sind Sie ja in der Situation wo Sie sagen: „Hm, das ist mir irgendwie unangenehm.“ Und der Prüfer ist vielleicht auch befangen, und deswegen, kann man das an der Stelle verneinen und dann werden Sie einen neuen Prüfungstermin bekommen mit anderen Prüfern. So, das ist jetzt mal der Start für die praktische Prüfung, den Teil eins.
Und jetzt fragt man sich immer, fünfzehnminütige Präsentation oder praktische Durchführung. Jetzt muss man sich mal überlegen, was ist eigentlich eine Präsentation, oder eine praktische Durchführung? Darauf gehe ich jetzt näher ein. Eine Präsentation läuft wie folgt ab. Wir haben hier die drei Prüfer, wir haben den Prüfling, und der Prüfling präsentiert ein Thema. Aber es geht nicht darum, dass der Prüfling als Ausbilder, sagen wir jetzt mal so, den Prüfern etwas beibringen will, weil er glaubt, das wären Azubis, die müssen mal was lernen. Darum geht es hier in der Präsentation nicht. Es geht eher darum, dass man den Prüfungsausschuss zeigt, ein Konzept, sozusagen. Zum Beispiel so eine Ausbildungsplanung, oder ein Konfliktgespräch, oder ein Kritikgespräch, wie man sozusagen dort vorgeht im Unternehmen.
Man könnte sich vorstellen, dass die Prüfer vielleicht die Geschäftsführer sind oder der Betriebsrat, oder die Ausbildungsleitung. Und denen erklärt man, wie das im Unternehmen wie Sie das vorhaben, methodisch, syntaktisch, Know-How. Und dafür haben Sie die Medien, die Sie zur Verfügung haben. Wie gesagt, Flipchart und Pinnwand und White Board. Manche klären das noch ab ob Sie einen Beamer mitbringen wollen, aber ist eher selten. Und es hängt ja auch häufig ab, mit-. Von der Person, denn man will diese ja prüfen, ob Sie methodisch, syntaktisch mit den Azubis umgehen können. Gut. Das erst mal zur Präsentation.
Das ist mal ein Themenbeispiel für eine Präsentation. Zum Beispiel wenn Sie ein Leitfaden für ein Kritikgespräch mit einem Azubi planen. Nicht also Sie haben-. Sind ein Unternehmen, Ausbilder und ja, Sie haben vielleicht ein Azubi, da läuft es nicht ganz so optimal. Vielleicht im ersten, zweiten Lehrjahr. Und den kennen Sie schon länger und ja, es steht leider ein Kritikgespräch an. Ein Kritikgespräch ist ja immer so was, also nicht, dass man jemanden kritisiert und sagt: „Du hast dich schlecht gemacht.“, sondern es geht eher darum zu gucken: Was können wir zukünftig besser machen? Was können wir-. Was können wir tun, damit du sozusagen mehr in deiner Azubi-Leistung hier reinkommst? Nicht also zukunftsorientiert. Was könnte man machen? Ja, das wäre so ein Thema.
Ok, gehen wir mal in die praktische Durchführung. Die praktische Durchführung ist etwas anders gelagert als die Präsentation. Bei der praktischen Durchführung ist es so, dass bei manchen Kammern bestimmen Sie ein Prüfer, der für Sie den Azubi übernimmt, die Rolle des Azubis. Und damit ist schon wieder Unterschied klar zwischen der praktischen Durchführung und der Präsentation, weil bei einer Präsentation ist kein Azubi anwesend, ja, mit den Sie etwas tun. Aber hier, bei der praktischen Durchführung sehr wohl.
Ja also das heißt Sie suchen sich jemand aus und das machen Sie im Vorfeld. Und das ist Ihre erste Entscheidung und die können Sie auch nicht abgeben. Nicht viele Prüflinge kommen rein: „Wer will, wer will, wer hat noch nicht?“, so nach dem Motto. Und da sagen wir als Prüfer: „Hm. Ja also wir haben alle schon, oder wir haben alle nicht. Ihre Entscheidung.“ Das heißt also, Sie entscheiden das. Und ein kleiner Tipp von mir. Entscheiden Sie nicht nach dem Verstand, nicht wo Sie sagen: „Ach der Prüfer sieht so aus, das könnte passen zum Thema oder so“, sondern lassen Sie einfach Ihr Bauchgefühl sprechen. Ja lassen Sie einfach Ihr Bauchgefühl sprechen. Wir haben es schon erlebt, dass, wenn man anfängt darüber nachzudenken, ja, dass das viele Ungereimtheiten sind, die dann in der Realität ganz anders ausschauen. Gut, das ein kleiner Tipp.
Praktische Durchführung. Auch hier ein Themenbeispiel: Kontrolle eines Lieferscheins als Fachlagerist, zum Beispiel, ja. Das heißt das muss gecheckt werden, nach bestimmten Vorgaben, damit die Lieferer-. Damit die Fachlageristen dementsprechend auch sauber arbeiten. Nicht das könnte ein Themenbeispiel sein. Es gibt noch viele andere Themen, die man hier machen kann, aber es sind immer einfache Themen, Sie sehen es gerade. Nicht Kontrolle eines Lieferscheins ist ein einfaches Thema, oder zum Beispiel Aufnahme einer Unfallanzeige, oder Eindecken eines Tisches für Gäste als Restaurant-Fachmann. Nicht also, es sind einfache Themen. Es sind einfache Themen, die Sie innerhalb von fünfzehn Minuten umsetzen können.